Digitaler Minimalismus – Die 3 Schritte des Experten Cal Newport
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Möchtest du besser leben, mit weniger Technologie? Einen effektiven Ansatz dafür bietet Cal Newport in seinem Buch „Digitaler Minimalismus“.
Newport ist quasi die Marie Kondo der digitalen Welt. Die zentrale Frage lautet: „Macht dich das glücklich?“ Wenn ja, darf es bleiben. Alles andere wird aussortiert!
Der entscheidende Zwischenschritt: Dreißig Tage Digital Detox. Naja, mit ein paar Ausnahmen.
Damit du direkt starten kannst, habe ich Cal Newports Methode hier für dich zusammengefasst.
Definition: Was ist digitaler Minimalismus?
Früher dachte ich, dass beim Minimalismus der Grundsatz „Weniger ist mehr“ gilt. Falsch! Die Philosophie lautet eher: „Weniger für mehr.“
Es geht nicht darum, krampfhaft zu reduzieren. Und Minimalismus ist auch kein Wettbewerb.
Du gewinnst nicht, wenn du weniger hast als andere. Du gewinnst, wenn dein ganz persönliches „Weniger“ Platz schafft, für ein „Mehr“. Mehr von dem, was dir wirklich wichtig ist.
Und eben das überträgt Cal Newport auf die digitale Welt:
„Digitaler Minimalismus ist eine Philosophie der Technologienutzung, bei der wir unsere Onlinezeit auf eine kleine Anzahl von sorgfältig ausgewählten und optimierten Aktivitäten konzentrieren, die für uns wertvolle Angelegenheiten intensiv unterstützen, und auf alles Übrige freudig verzichten.“
Puh! 😮💨
Diesen langen Schachtel-Satz musste ich mehrfach durchlesen. Aber es lohnt sich!
Um das Ganze besser zu verstehen, helfen die drei Prinzipien, aus denen Newport diese „Philosophie“ ableitet.
Die 3 Prinzipien des digitalen Minimalismus
1. Gerümpel ist kostspielig
Wenn du zu viele Geräte, Apps, oder Accounts hast, kostet dich das Zeit, Energie und Aufmerksamkeit. Und letztlich mehr, als du dadurch gewinnst.
2. Optimierung ist wichtig
Für manche Ziele oder Aufgaben willst du digitale Hilfsmittel nutzen. Dabei lohnt es sich, wenn du dich bewusst entscheidest, welches Hilfsmittel jeweils das Beste ist. Und wie genau du es nutzen willst!
3. Absichtlichkeit ist befriedigend
Es fühlt sich gut an, achtsam mit Technologie umzugehen. Das sagt Cal Newport und ich gebe ihm Recht. Du auch? Wenn du dir unsicher bist, ist es vielleicht Zeit für ein Selbstexperiment…
Die große digitale Entrümplung
Zugegeben, jetzt wird’s hardcore!
Cal Newport glaubt nicht daran, Gewohnheiten nach und nach zu ändern. Er empfiehlt einen schnellen Weg: Die digitale Entrümplung.
💡 Artikel-Tipp: Die ultimative Checkliste für deinen digitalen Frühjahrsputz
Dafür sortierst du alle optionalen Technologien in deinem Leben aus, verzichtest 30 Tage lang auf sie, und entscheidest dich anschließend bewusst, welche du wieder nutzen willst.
Genauer gesagt läuft das Ganze so:
#1 Regeln festlegen
Zunächst musst du feststellen, welche Technologien für dich optional sind – und welche nicht.
Du sollst zum Beispiel nicht auf etwas verzichten, was du für dein körperliches Wohlbefinden brauchst. Aber du sollst es dir eben auch nicht zu bequem machen. 🤷
Beispiele für nicht-optionale Technologien:
Mikrowelle, elektrische Zahnbürste, und alles, was du explizit für die Arbeit oder Uni brauchst.
Beispiele für optionale Technologien:
Social Media, Messaging-Dienste, (Internet-)Fernsehen, oder gar alle privaten Bildschirme.
Natürlich gibt es dabei einige Grenzfälle! Cal Newport rät, sich dafür klare Regeln zu setzen.
Beispiel: Vielleicht hast du Kinder, die dir wichtige Infos per Whatsapp schicken. Die Regel könnte lauten, dass du Whatsapp nur für diese Nachrichten nutzt.
Damit du dich dabei nicht allein auf deine Disziplin verlassen musst, könntest du die Benachrichtigungen für alle anderen Chats ausschalten.
Anders ist es, wenn du zum Beispiel Instagram nutzt, um zu erfahren, was in deiner Stadt am Wochenende geht. 👀
Es ist unpraktisch darauf 30 Tage lang zu verzichten – aber nicht unzumutbar. Wer weiß, vielleicht eröffnet dir dieser Verzicht sogar völlig neue Ideen für deine Wochenend-Gestaltung.
#2 Dreißig Tage Pause machen
Simpel, aber nicht einfach: Jetzt lebst du 30 Tage ohne optionale Technologien.
Die ersten Tage werden wahrscheinlich besonders schwer. Aber nach ein bis zwei Wochen wirst du viele Apps schon gar nicht mehr vermissen.
Und: Auf einmal ist da so viel Zeit für Anderes!
Überleg dir am besten schon vor der Pause, mit welchen schönen Alternativen du deine Freizeit füllen möchtest.
Was wolltest du schon immer mal ausprobieren? Welche Hobbies sind in letzter Zeit viel zu kurz gekommen? Und was hat dir als Kind am meisten Spaß gemacht?
Das Ziel dieser Entrümplungs-Phase ist nicht nur ein kalter digitaler Entzug. Sondern du sollst auch (wieder-)entdecken, was dir wirklich wichtig ist.
#3 Technik wieder einführen
Leichter gesagt als getan! Jetzt ist nochmal richtig Disziplin und Konzentration gefragt, damit der digitale Minimalismus auch nachhaltig bleibt.
Entscheide dich, welche Technologien du nach deiner Pause wieder nutzen willst. Diese sollten laut Cal Newport:
… einem Zweck dienen, auf den du wirklich großen Wert legst.
… das beste Hilfsmittel für genau diesen Zweck sein.
… und du solltest ganz genau festgelegt haben, wann und wie du sie nutzt.
Die Geräte, Apps oder Accounts, die diese Anforderungen erfüllen, lässt du nun bewusst wieder in dein Leben einziehen.
… und was danach passiert
Wie gesagt, im Prinzip ist Cal Newports Ansatz wie die KonMari-Methode – nur in digital.
Laut Aufräum-Expertin Marie Kondo besteht der Trick darin, es einmal richtig zu machen. Wenn alles erstmal seinen festen Platz hat, kostet das Aufräumen kaum Zeit und es bricht nie wieder Chaos aus…
Klingt logisch, hab‘ ich aber anders erlebt. Erst recht, wenn es um Digitales geht!
Die Technologien entwickeln sich rasend schnell weiter. Es wird auf immer neue Art und Weise um unsere Aufmerksamkeit gebuhlt. Und unsere Bedürfnisse ändern sich – oft auch unbemerkt.
Heißt das, wir müssen jetzt jeden Tag neu darüber nachdenken, was wir wie nutzen wollen?
Nö!
Aber es tut gut, sich regelmäßig daran zu erinnern, dass wir Technologie bewusst nutzen wollen.
Zum Beispiel mit Hilfe von digitalen Remindern, einem wiederkehrenden Kalender-Eintrag, oder einfach Post-It-Notizen. Noch besser geht das, wenn Freund*innen, WG- oder Familien-Mitglieder mitziehen!
Und wenn du möchtest, dass ich dich ab und zu daran erinnere bewusst online zu sein, trag dich einfach in meine Mailing-Liste ein:
… falls meine Mails für dich nicht hilfreich sind, werde ich gern zum Opfer deiner nächsten digitalen Entrümplung. 😉
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Lass es dir gut gehen & bis bald,
deine Pia
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