Wieso du schlechter erreichbar sein solltest – und wie es dir gelingt

 

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Wieso du schlechter erreichbar sein solltest – und wie es dir gelingt
 

Es ist nicht nötig, immer und überall erreichbar zu sein. Ich weiß das.

Trotzdem habe ich mich oft bei der Sorge erwischt, etwas zu verpassen. Was, wenn genau in diesem Moment ein schlimmer Notfall oder die Chance meines Lebens im Posteingang auf mich wartet?

Wenn ich Nachrichten eine Weile unbeantwortet ließ, bekam ich außerdem ein schlechtes Gewissen. „Sorry für die späte Antwort“ wurde zur neuen Standard-Begrüßung.

Und manchmal verdrehe ich immer noch genervt die Augen, wenn ich eine Nachricht gerade erste beantwortet habe – und sofort die Rückantwort erhalte.

Kennst du das?

Dann lade ich dich hiermit herzlich ein, schlechter erreichbar zu sein – aber richtig!

Warum du schlechter erreichbar sein solltest

Die Gefühle, die ich beschrieben habe, sind so weit verbreitet, dass es dafür sogar Begriffe gibt. Expert*innen sprechen von „WhatsApp-Stress“ und in extremen Fällen auch von „text anxiety“.

Egal ob du es als Stress, Angst, oder nur leichte Unruhe empfindest – dein eigenes Unwohlsein ist Grund genug, das Ganze mal zu hinterfragen!

Auch unseren Beziehungen schadet die Dauer-Erreichbarkeit oft mehr, als sie ihnen nützt.

Klar, WhatsApp & co. sind eigentlich dazu da, uns besser mit unseren Lieblingsmenschen zu verbinden. Aber wenn wir uns von ständigen Nachrichten gestresst, genervt, oder schuldig fühlen, passiert genau das Gegenteil.

Und wenn wir gerade offline Zeit mit unseren Liebsten verbringen, grätschen Handy & co. auch gerne mal dazwischen (Stichwort: Phubbing). Echte Verbundenheit bleibt da auf der Strecke.

Wenn du oft auf dein Handy guckst, weil du eine Nachricht bekommen hast, ist es außerdem wahrscheinlich, dass deine Bildschirmzeit ziemlich hoch ist. In der Regel bleibt es nämlich nicht beim „Kurz mal gucken“.

Die Folge: Weniger Zeit für das, was dir wirklich wichtig ist.

Und egal ob beim Kartenspielen mit Freund*innen oder auf der Arbeit: Wer ständig erreichbar ist, kann sich schlechter konzentrieren.

Dabei hat übrigens schon die bloße Anwesenheit deines Handys einen Einfluss auf dich – selbst wenn es nicht ständig blinkt oder klingelt.

Versteh mich nicht falsch: Ich bin nicht die Erreichbarkeits-Polizei und ich will dir nichts verbieten. Aber die allermeisten Nachrichten, die du bekommst, können warten.

Und wenn du es richtig anstellst, ist Schlecht-Erreichbar-Sein ein echter Befreiungsschlag.

Wie es dir gut gelingt, schlechter erreichbar zu sein

Klar, du kannst dein Handy einfach in den nächsten Gulli schmeißen – und schon bist du schlechter erreichbar!

Aber erstens willst du das nicht und zweitens würde das nichts an deinen unbequemen Gefühlen ändern.

Deshalb empfehle ich stattdessen diese 4 Schritte:

1. Überlege dir, wann du Zeit und Lust hast, zu antworten.

Wenn es niemanden gäbe, der auf deine Antwort wartet, wann würdest du von dir aus Nachrichten schreiben?

Natürlich gibt es Leute, die auf deine Antwort warten – aber wie schnell brauchen sie wirklich eine?

Reicht es vielleicht, wenn du einmal am Tag alle deine Nachrichten checkst und in Ruhe antwortest, statt ständig nebenbei?

Welcher Zeitpunkt dafür passt am besten in deinen Wunsch-Tagesablauf?

Bei mir lautet die Antwort zum Beispiel ganz klar: Frühestens nach dem Frühstück und am liebsten erst, nachdem ich schon meine wichtigsten To-Dos erledigt habe!

2. Mach dir bewusst, wer und was dir wirklich wichtig ist.

Welche Themen oder Nachrichten sind für dich so interessant, dass du sie unbedingt erhalten willst?

Für welche Lieblingsmenschen möchtest du wirklich erreichbar sein?

Über welche Kanäle klappt das für dich und euch am besten?

Und welche Offline-Aktivitäten bedeuten dir so viel, dass du dabei auf jeden Fall ungestört sein möchtest?

3. Richte deine Geräte entsprechend ein.

Wenn du dir über die ersten beiden Punkte Gedanken gemacht hast, wirst du schnell merken: Die Antworten auf diese Fragen sind komplex!

Im Alltag stehen wir mit vielen verschiedenen Menschen im Kontakt – Familie, Freund*innen, Kolleg*innen, Kund*innen, etc.

Oft passiert das über mehrere Kanäle gleichzeitig – mit denselben Personen.

Und je nach Thema oder Zeitpunkt kann eine Nachricht von derselben Person entweder superwichtig oder komplett egal sein.

Zum Glück bieten Smartphone & co. inzwischen viele Funktionen, um deine Erreichbarkeit zu managen.

Vor allem wenn du deine Geräte für mehrere Zwecke – privat, Uni, Arbeit – nutzt, solltest du dir die Einstellungen mal ganz genau anschauen:

Brauchst du diese ganzen Newsletter, Gruppen-Chats und Notifications wirklich – oder ist es Zeit, auszumisten?

In welcher Form möchtest du benachrichtigt werden – mit Ton, auf dem Sperrbildschirm, oder nur beim Blick in die entsprechende App?

Du kannst verschiedene Zeitfenster und Modi einrichten, sodass dich automatisch während deiner Freizeit keine Arbeits-Nachrichten erreichen – und umgekehrt.

Auch der „Do not disturb“-Modus ist nützlich, wenn du dich weniger vom Handy ablenken lassen willst. Dabei kannst du Favorit*innen einrichten, sodass die wichtigsten Menschen dich trotzdem jederzeit anrufen können.

Ja, das Ganze kann mühsam sein – und wahrscheinlich wirst du eine Weile rumprobieren müssen, bis du die richtigen Einstellungen für dich gefunden hast. Aber es lohnt sich!

4. Kommuniziere deine digitalen Grenzen.

Wenn du dir darüber im Klaren bist, wann und wie du ab jetzt erreichbar sein möchtest, ist es Zeit, deinen Kontakten davon zu erzählen!

Dabei geht’s vor allem um die Menschen, mit denen du am liebsten und häufigsten zu tun hast.

Wenn du ihnen zum Beispiel sagst, dass du ab jetzt immer erst um 12 Uhr deine WhatsApp-Nachrichten checkst, müssen sie sich keine Gedanken machen, wenn vorher nix bei dir ankommt.

Und du musst dir auch vor 12 Uhr keinerlei Gedanken um mögliche Nachrichten machen!

Du wirst sehen: Vielen Menschen geht es genauso wie dir. Indem du mit ihnen darüber sprichst, lädst du auch sie ein, ihre Erreichbarkeit zu hinterfragen.

Und selbst diejenigen, denen es nicht so geht wie dir, werden Verständnis haben.

Das ist zumindest die Erfahrung, die ich gemacht habe. Und die wünsche ich dir auch! 😊

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Lass es dir gut gehen & bis bald,
deine Pia


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